Bleib geschmeidig! Goa + Hampi
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Goa
Zeitraum: 19 . Feb -> 26. Feb
Goa, so nah und doch so fern…. So ungefähr jeder dem ich vor 8 Monaten erzählt habe, dass ich nach Indien gehe hat mich auch gefragt, ob ich dann auch mal nach Goa fahre - Na klar! War die Antwort. Goa ist halt einfach berühmt: Das Bild das man sich vorstellt ist ein karibisches, mysteriöses, schon-etwas-zu-bekanntes Strandparadies. Was wohl fest steht… die Hippy-Zeit von Goa ist vorbei. Aber macht das Goa unattraktiv? Oder hässlich? Natürlich nicht … und nun, nachdem ich da war kann ich euch berichten das es ein wunderschöner Flecken Erde ist. Tatsächlich kann man an vielen Stellen auch noch mehr Hippy-Kultur erleben als ich im Vorhinein gedacht hatte.
Auf der anderen Seite ist es natürlich auch richtig, dass große Teile von Goa tourisitsch sind und man dort das Gleiche wie in Ballermann, Lloret oder türkische Küste findet. Strand, Hotel, Party…. die schönen und “unberührten” Strände in Goa befinden sich ganz im Norden (Arambol, Vagator) oder ganz im Süden (Agonda, Palolem).
Nach Tipp von Karen habe ich mich zunächst für Palolem entschieden… ein wirklich wunderschöner Strand und wie ich denke eine perfekte Mischung aus Tourismus und Einfachkeit. Direkt am Strand sammeln sich dutzende Beach-Hut-Hotels… für ca. 4 Euro pro Nacht hatte ich hier meine eigene Hütte mit Meerblick + Meeresrauschen. Kostenlos dazu gab es nette Leute - eine Gruppe von ca. 8 größtenteils alleine reisenden Travellern hatte sich zusammengefunden und ich wurde herzlich aufgenommen.
Mit einem Kerl aus dieser Gruppe, Jack aus England, habe ich dann an meinem zweiten Tag direkt mal eine Bike-Tour gestartet und sind auf unseren Avengers durch die Gegend gecruised.
Leider, leider hat das mit meinem Motorradführerschein hier in Indien ja im Endeffekt doch nicht funktioniert (lange Geschichte!) und deshalb war ich ganz heiss darauf in Goa endlich Motorrad fahren zu können (ich habe extra nicht “dürfen” geschrieben). Kurz gesagt habe ich mehr, wesentlich mehr Zeit auf Motorrädern verbracht als am Strand oder im Meer - es war fantastisch! haha!
Insgesamt kann ich eine Auswahl von 3 Motorrädern präsentieren. Angefangen von einer langweiligen Honda Hero (125 cc) über einen netter Cruiser/Chopper namens Avenger (175 cc) bis zur Königin der Strasse, dem Prunkstück Goas: Einer Royal Enfield! (350 cc)
Diese Schönheit wird hier in Indien immernoch nach den Spezifikationen von 1955 gebaut - nix mit Elektrostartet oder so …und ein unglaublicher Sound. Ein riesen Spaß auf den kurvigen Küstenstraßen!
Mit der Enfield ging es am Karnevals Sonntag dann nach Margao … und ja meine Freunde: Auch wo anders auf dieser Welt wird Karneval gefeiert
Auch in Goa können die das! Natürlich kamen dabei ein paar sentimentale Gefühle und Errinerungen hoch. Nächstes Jahr dann wieder Bonn/Köln anstatt Goa … wobei es ja in Deutschland so kalt gewesen sein soll, dass die Karnevalsstimmung bestimmt etwas getrübt war?
Auf jeden Fall eine tolle Sache Karneval in Indien zu sehen … der Maggi Wagen war nicht schlecht aber mein Favourit ist “Tintto der Butcher” - Goa ist so katholisch da geht sowas schon mal
Der Karnevals Umzug zog sich dann etwas länger hin und als ich wieder auf der Strasse war wurde es schon dunkel … Gott-Sei-Dank hatte ich für den Rückweg ja Jesus auf meiner Seite!
Ich denke so auf einem Motorrad quer durch die Gegend zu fahren ist ein sehr guter Weg ein Land kennen zu lernen. Vorbei an Kirchen, Tempeln, Reisfeldern, Stränden und Co. habe ich so ganz Goa erkundet. Zunächst den Süden von Palolem aus und später dann Nord- und Mittelgoa von Anjuna, meiner zweiten Station in Goa, aus.
Nach Anjuna (Nord-Goa) bin ich Dienstags gefahren und habe dort mein Quartier nochmal für 2 Nächte aufgeschlagen… der Grund: Der berühmte Hippy-Flohmarkt am Mittwoch. Ich liebe Flomärkte … natürlich besonders den in der Rheinaue in Bonn und da ich sowieso noch reihenweise Souveniers benötigte kam mir das natürlich gerade recht. Im Nachhinein betrachtet war es jetzt nicht sooooo besonders: Hauptsächlich findet man diese Stände (besser gesagt die Standbesitzer finden einen “Come here - just look!) mit allen ihren Ketten, Ohrringen, Schals, T-Shirts etc. sowieso überall in Goa… und jeder Shop hat eigendlich das gleiche Angebot. Nun ja bei diesem Flohmarkt hat man dann einfach tausend davon auf einem Haufen
Vom alten Hippy-Flair ist da nicht mehr viel zu spüren … ursprünglich haben Aussiedler auf dem Flohmarkt ihre letzten Wertsachen oder selbstgebastelte Gegenstände verkauft um in Goa einen Lebensunterhalt zu verdienen.
Nach mehreren Stunden rumschländern und shoppen habe ich dann aber doch noch einen richtigen Hippy getroffen - er hatte sich mit einem Handtuch in eine Ecke gesetzt und verkaufte durchgelesene Bücher und Ohrstöpsel - anscheinend alles was man braucht! Ein netter Kerl!
Danach wurde dann wieder per Motorrad ein bisschen Sight-Seeing betrieben. Old-Goa, Panjim und am nächsten Tag die Küste hoch bis zum Terekhol Fort. Sehr schön und eindrucksvoll ist Old-Goa vorallem wenn man bedenkt, dass diese Stadt früher mal Städten wie Lissabon und London den Rang als größte Stadt abzulaufen drohte…. und heute … eine kleine, beschauliche, ruhige Stadt… nur die hübschen und großen (u.a. größte Kirche in Asien) Kirchen sind geblieben.
Fazit: Goa ist super … super Strände, sehr günstig, Motorräder, Sonne, Sight-Seeing, Party… ein klasse Ort für einen Urlaub. Man kriegt hier nicht viel von Indien mit (ich fühlte mich wie in Cuba) aber dafür bin ich ja auch nicht dahin gefahren. Ich denke es ist ein super Endpunkt für eine Indien-Reise … zuerst der Stress und die vielen Eindrücke und dann noch ne Woche Entspannung in Goa dranhängen: perfekt!
Hampi
Zeitraum: 27. Feb -> 2. Mar
Hampi ist noch ein relativ unbeschriebenes Blatt… einer dieser Geheimtipps der von Reisendem zu Reisendem weitergegeben wird und noch nicht von Touristen überbevölkert wird. Durch die ganzen Leute hier im Büro und weil Tim&Karen schon mal da waren wurde für Hampi auf meinem Rückweg nach Pune nochmal ein kleiner Umweg eingelegt … fast wäre der Umweg noch etwas größer geworden… und das kam so:
In Goa am Bus-Stop wartete ich auf meinen Bus nach Hampi und nach ca. 30 min (1 Stunde zu früh - verdächtig!) tauchte plötzlich ein Bus von meinem Reiseveranstalter Paulo-Travels auf. Nach kurzer Rücksprache mit zwei anderen Backpackern die gerade dabei waren in den Bus einzusteigen (Ist das der Bus nach Hampi? Ja!) packte ich meinen Rucksack in den Bus und machte mich auf Nahrungssuche. Zurück mit meinem Samosa-Sandwich war der Bus weg … oh oh… nach Rückfrage mit dem Reiseveranstalter war klar: Mein Gepäck war im Bus nach Bangalore…. OH OH!!! Plötzlich war die seit 5 Monaten angesammelte indische Gelassenheit vergessen und ich rechnete im Kopf schon nach ob es sich lohnen würde dem Bus im Taxi hinterherzujagen. Ich kürze das mal ab… im Endeffekt stand der Bus in Panjim nochmal 2 Stunden rum, ich kriegte mein Gepäck zurück und die zwei Backpacker die ich gefragt hatte tauchten plötzlich neben mir in nem Taxi auf … alles kein so großer Act… indische Gelassenheit zurückgewonnen
Am nächsten Morgen kamen wir dann wohlbehalten und mit vollem Gepäck in Hampi an… was Hampi so schön macht ist, dass es aussieht als ob “die Götter Murmeln gespielt hätten”. Überall liegen kleine, große, riesige Felsen rum… und dazwischen, überall wo ein paar Meter Platz ist, sind Reisfelder.
Früher war Hampi religiöses Zentrum des Königreichs Vijayanagar und beherbergte viele Tempel von denen heute immernoch viele stehen. Wenn man durch die Gegend wandert stolpert man ständig über einen kleinen Tempel, alte Einkerbungen oder eine interessante Felskonstellation. Ich denke das ist es was Hampi so besonders macht - es gibt so viel zu entdecken!
Apropos entdecken… ich bin über eine andere Besonderheit gestolpert… am Fluss stapfte ich plötzlich in den Dreh eines Bollywood Films hinein. Nachdem ich es ja zeitlich nicht geschafft habe in einem selber mitzuspielen konnte ich so wenigstens bei dieser indischen Kunstform zuschauen, hier wurden nämlich die Tanzscenen gedreht!
Beeindruckend wie die Hauptdarsteller umsorgt werden (Sonnenschirm, Liegestuhl, Fruchtsäfte, Massage…) während die anderen Tänzer in der Sonne schwitzen und kaum beachtet werden. Die Hauptdarsteller habe ich leider nicht erkannt… aber das heißt ja nichts in einem Land in dem jedes Jahr um die 900 Filme gedreht werden.
Hampi war wirklich ein super Tipp und ein guter Endpunkt für meine Reise. Morgens oder Nachmittags konnte man bei einem Spaziergang die Landschaft genießen während in der größten Mittagshitze man sich irgendwo in eine Hängematte legt und etwas liest oder vor sich hin döst.
Wie schon gesagt, die Landschaft ist eindrucksvoll und deshalb ist Hampi auch von mir aus ein Tipp an alle anderen Indien-Reisende!
Tja das war 1 Monat Indien… eindrucksvoll, anstrengend und ich habe das Gefühl als hätte ich vielleicht gerade mal 5 % von Indien gesehen. Das Land ist so groß und hat so viel zu bieten… unglaublich!
Mitlerweile bin ich wieder in Pune angekommen und schon wild am umpacken, richten und gleichzeit nochmal versuchen alle Leute zu treffen (während ich mir eigendlich vorgenommen habe meinen Praxis Bericht zu schreiben… oh…). Sonntag Nacht geht es dann Richtung Mumbai bzw. Deutschland. Ich freue mich schon darauf wieder zurückzukommen und auf neue Aufgaben und neue Ziele.
Die Bilder zu der Reise kommen in den nächsten Tagen… ich sortiere gerade aus und werde die Bilder dann online stellen.
Viele Grüße aus Indien und bis bald,
Matthias