Diwali, Ausflug nach Nasik und Diwali
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Hallo liebe Leser,
ich dachte wenn man etwas wartet und viel passiert ist es einfacher viel zu schreiben aber jetzt ist soviel passiert, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll:
Der Oktober war hier der Monat der Feiertage, was für uns Interns natürlich auch heißt: Freie Tage
Aber es geht ja nicht darum… dieses mal war “Diwali” der Grund. Diwali wird oft mit Sylvester verglichen, in Nordindien ist es sogar der Neujahrestag, weil überall Lichter und Kerzen angezündet werden und Feuerwerk abgeschossen wird. Zu Diwali hat man sich, ganz ähnlich wie im Westen, ausserdordentlich gern, besucht Freunde, wünscht jedem nur das Beste und ist einfach ein wenig netter zueinander.
Weil Extentia sich auch sehr stark für diejenigen engagiert, die es nicht so gut getroffen haben, wird im Rahmen des Sakaar-Programms jedes Jahr ein wenig mit Kindern aus ärmeren Verhältnissen gefeiert. Deshalb waren am vorletzten Donnerstag, dem Beginn von Diwali, auch wieder rund 50 Kinder da und die Mitarbeiter von Extentia und wir Interns haben mit Ihnen gemalt und gelacht. Ich kann immernoch nicht verstehen warum ich beim Mal-Wettbewerb nicht gewonnen habe… dafür kam dann die Revance beim Tauziehen
Als es dunkel wurde haben wir mit den Kids auf dem Dach gegessen und danach Tonnen von Feuerwerkskörpern abgeschossen.
Leider hat mich in dieser Nacht dann endgültig der berühmte indische Durchfall hier in meinem Versteck in Pune gefunden… dadurch war ich dann Freitag nicht bei der Arbeit und auch unser geplanter Wochenend Ausflug nach Nasik stand auf der Kippe! Der Plan war Samstag Mittag per Bus nach Nashik zu fahren und dann Dienstag Mittag wieder in Pune zu sein. Nasik selbst ist einer der 4, sich abwechselnden Austragungsorte der Kumbh Mela, des größten religiösen Festes der Welt. Dabei geht es vorallem um die rituelle Waschungen in den heiligen Flüssen; ca. 100 Mio. Menschen nehmen an den alle 12 Jahre stattfindenden Kumbh Melas teil. Gleichzeitig ist Nasik eines der großen 3 Weingebiete in Indien. Wein ist hier gerade stark im Kommen. Damit war der Plan für das Wochenende geschnürt: Wein und Kultur!
Ausgerüstet mit 2 Packungen Immodium habe ich mich dann doch getraut … Gott-Sei-Dank! Es war schön wieder einen neuen Teil Indiens zu sehen und aus der Großstadt rauszukommen. Am Sonntag Morgen haben wir uns nach langen Verhandlungen mit unzähligen Rickshaw Fahrern haben wir dann doch noch “unseren” Fahrer gefunden - ein lustiger Kerl der dieses Wochenende auf jeden Fall auf seine Kosten gekommen ist.
Sonntag ging es dann erstmal raus auf die Sula Vineyards. Nach einer kleinen Führung verbrachten wir 4 bis 5 Stunden auf der Terasse, mit Blick über Vineyard und See und entspannten von den letzten, sprapaziösen Wochen bei Snacks und ein paar Flaschen guten Weins. Danach waren wir etwas angeschwippst und wollten auf dem Rückweg unbedingt noch an den See … dort haben wir dann ein paar sehr nette Inder kennen gelernt und nachdem wir sie gefragt hatten ob man in dem See schwimmen kann (3 votes für “Nein das ist zu gefährlich, das ist ein Stausee und hier sind irgendwo die Ansaugpumpen” gegen 4 votes für “Hier am Ufer ist es schon OK”) entschieden wir uns spontan dafür in Unterwäsche in den See zu hüpfen.Was gibt es schöneres als ein Bad in einem kühlen See inklusive einem wunderschönen Sonnenuntergang?!?!
Am zweiten Tag hatten wir uns wieder mit unserem Fahrer verabredet - das Ziel war Trimbakeshwar. Trimbakeshwar ist einer der heiligsten Tempel in ganz Indien - Kultur. Man kennt ja die Geschichten von Hindus die in ihrer religiöse Extase schon so manche Massenpanik ausgelöst haben… keine Sorge… so war es nicht Aber es war schon faszinierend etwas von diesem Religions-Mix mitzukriegen. Bevor wir überhaupt in die Nähe des Tempels kommen konnten mussten wir alle Taschen und Elektronischen Geräte (deshalb keine Fotos) abgeben.
Im Tempelvorhof hätte Jesus seine liebe Mühe gehabt alle Händler zu vertreiben. Überall konnte man Dinge zum Opfern kaufen oder für ein paar Rupien eine der heiligen Kühe mit etwas Gras füttern. Im Tempel (Schuhe aus! + Metalldetektorkontrolle… Gegenwart trifft Tradition) haben wir uns dann nicht in die ewig lange Schlange der Pilger eingereiht sondern nur den Tempel von außen angeschaut. Mindestens genauso imposant wie das Bauwerk ist die Stimmung die an so einem Ort herrscht!
Nach dieser Erfahrung schlenderten wir noch ein bischen durch die Straßen von Trimbakeshwar und deckten uns auf den Märkten mit allerlei Sachen für Diwali ein.
Hier eine Liste von Dingen die man für Diwali benötigt:
- Rangol: Farbpulver in allen möglichen Farben um Motive zu malen
- Diyas: Kleine Öllichter, möglichst viele!
- Feuerwerk: Möglichst viel und möglichst laut!
Auf dem Rückweg noch ein bischen mehr Kultur: Wir besuchten die Teertharaj Gajapantha Caves auf einem Berg oberhalb von Nasik. Nach dem anstrengenden Aufstieg und einem Touristen-Abzocke-Preis von 200 Rp. (Residents 5 Rp!!!) wurden wir dann doch noch mit ein paar interessanten, buddistischen Höhlen und einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
Und das war dann fast schon wieder das Wochenende Da wir am nächsten Morgen, bzw. in der Nacht um 5:35 den Zug nehmen mussten, wurde der Abend etwas ruhiger gestaltet. Per Zug waren wir dann gegen 14:00 wieder zurück in Pune und mussten uns erstmal von dem ganzen Reisestress erholen.
An diesem Dienstag Abend war nämlich auch der Hauptfeiertag des Diwali Festes und wir Interns + Karen wollten in unserer Wohnung etwas Diwali feiern.
Was soll ich dazu noch sagen? Es war ein schöner Abend! Wir hatten unsere ganze Wohnung mit Diyas und Kerzen geschmück, ein extrem cooles Rangoli vor unserer Tür gemalt (peinlicherweise haben wir die Indische Flagge zuerst verkehrt herum gemalt! hoffentlich hat es niemand gesehen!) und haben mit den anderen Anwohnern ein bischen Feuerwerk abgefackelt.
Da es gute Sitte ist andere Leute zu sich einzuladen wurden wir von den extrem netten Leuten 1 Stockwerk tiefer zu sich nach Hause zu traditionellen Diwali-Sweets eingeladen… Ein toller Abend!
Happy-Diwali an alle Leser!
Matthias